Dardanellen und Troja

Kaum sind wir mit dem Navi aus der Metropole Istanbul raus, geht´s entlang dem Marmara Meer westlich. Die einfache Devise „ Go West“ bringt sofortige Wirkung und uns auf breiten Straßen rasch vorwärts. Aber kaum liegt die Mittagsrast hinter uns, da juckt es uns schon in den Fingern zum ersten Ausflug ins Gelände. Auf dem Navi können wir genau sehen, dass ein Abstecher querbeet uns einiges an Kilometern einsparen konnte…..wenn wir entsprechende Wege finden würden.

Und die finden wir auch: rund um den Stausee Adigüzel, über die Schafweiden zu den bewirtschafteten Agrarflächen. Es ist wohl noch gar nicht so lange her, dass es hier ordentlich geregnet hat. Inzwischen knallt die Sonne ordentlich und macht keinen Hehl daraus, wie viel südlicher als zu Hause wir hier sind. Die Fliederbüsche duften ordentlich, stehen in voller Pracht und rundherum ist alles üppig grün. Perfekte Bilderbuchidylle.

 

In den Feldwegen war der Schlamm nach der Regenzeit zu betonharten Spurrinnen gebacken und die Schlammlöcher unterwegs markierten die Stellen, an denen erhöhte Aufmerksamkeit angesagt war. Leider bremsen uns zahlreiche Gefällstücke und deren schlammiges Ende in den Senken immer wieder ab, sodass aus dem erhofften Zeitgewinn leider nix wird, aber Fliederbusch und mudholes sind allemal besser als Dauerasphalt.

Grandios ist der Ausblick, als wir endlich die europäische Küstenlinie an den Dardanellen erreichen und von hier aus das gegenüberliegende asiatische Ufer der Türkei ausmachen können. Dort drüben hatte also das trojanische Pferd den Mythos einer versteckten Kriegslist begründet, das den Griechen den Sieg einbrachte: harmlos getarnt fällt im geschützten Bereich das Unheil ein und hinterlässt Vernichtung.